BüZ-Besuch an der KFS

„Ein lohnenswerter Blick über den Zaun!“

So lautet das Fazit der fünfzehnköpfigen Hospitationsgruppe, die von Montag bis Mittwoch die Karl-Friedrich-Schimper Gemeinschaftsschule besuchte. Die fünfzehn Lehrerinnen und Lehrer, die aus allen Himmelsrichtungen der Republik nach Schwetzingen reisten, kommen aus den verschiedensten Schulsystemen.

Zu Gast waren Vertreter der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule (Wolfsburg), der Grundschule Pannesheide (Herzogenrath), des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums (Hamburg), des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (Pullheim), der Jenaplanschule Markersbach und der Stadtteilschule Bergedorf (Hamburg).

Möglich gemacht hat diesen großen Besuch der Schulverbund „Blick über den Zaun“, kurz BüZ, ein Zusammenschluss reformpädagogisch orientierter Schulen, die sich selbst organisieren und die Schulentwicklung und den Austausch untereinander fördern. Dieser Verbund hat es sich zur Aufgabe gemacht Schulen zusammenzubringen, die ihren Schulalltag neu definieren und gestalten möchten. Dazu gehören unterrichtliche und räumliche Aspekte aber auch Themen wie Inklusion, Demokratisierung des Schullebens und Portfolio-Arbeit.

„Wir verstehen uns als kritische Freunde, die mit dem Blick des Außenstehenden schauen, was gelingt im Schulleben, und wo man noch nachbessern könnte.“, so Herwig Sünnemann, didaktischer Leiter und stellvertretender Rektor der Stadtteilschule Bergedorf in Hamburg. Er und die anderen BüZ-Gäste verbrachten drei prall gefüllten Tage an der KFS, wo sie laufende Unterrichtsstunden besuchen konnten und Interviews mit allen am Schulleben Beteiligten führten. So wurden neben den Schülern auch Eltern, Lehrer und Mitglieder der erweiterten Schulleitung befragt. Sämtliche Materialien der Schule standen zur Begutachtung bereit und zu guter Letzt wurde das hiesige Portfolio-Konzept, die „PerLen“, von Schülern präsentiert und erklärt. Die Schüler waren es auch, die den Gästen einen ersten Eindruck von der KFS verschafften, indem sie in Tandems kompetent Schulhausführungen durchführten.

Am letzten Tag ihres Besuchs gaben die BüZ-Gäste, nach intensiven Auswertungsgesprächen, in einem Audit ausführlich Rückmeldung an alle interessierten Schüler, Eltern und Lehrer.  „Wir haben viel Struktur in den Abläufen erlebt, viele fleißige Schüler, die ihr Lernen eigenständig zu organisieren wussten und erstaunlicherweise auch ohne Klingel pünktlich ihren Weg in die Klassenzimmer fanden. Der Lernalltag ist geprägt von einem vertrauensvollen Umgang, sowohl der Lehrer mit den Schülern aber auch der Schüler untereinander“, so Herwig Sünnemann, der als Sprecher des BüZ-Arbeitskreises das Fazit vortrug. Insgesamt führe das Kollegium einen Diskurs auf einem sehr hohen didaktischen Niveau. Positiv vermerkt wurde daneben auch der intensive Austausch der Kollegen auf fachlicher Ebene und die vielfältigen Angebote an die Eltern, sich in SEL-Gesprächen (Schüler-Eltern-Lehrer), Schulabschlussberatungen einen genauen Überblick über den Leistungsstand ihrer Kinder zu verschaffen. Die Demokratisierung stecke noch in den Kinderschuhen und die Fülle der Arbeitsmaterialien seien Arbeitsfelder, die erfreulicherweise bereits angegangen würden, so Sünnemann.

„An unserer Schule kümmern sich die Lehrer richtig darum, dass wir gut lernen können“, so zitierte eine BüZ-Besucherin aus einem Schülergespräch am Ende des Fazits. Eine Aussage, mit der sich an der Schimper Gemeinschaftsschule alle identifizieren können.

Text: C. De Maria und J. Hohner
Bilder: J. Hohner