Geschichtsunterricht im KZ Natzweiler-Struthof

Am 27. März 2019 sind die 9. Klassen der Karl-Friedrich-Schimper Gemeinschaftsschule nach Frankreich gefahren, um die Geschichte des dunkelsten Kapitels des 3. Reiches eindrücklich zu erfahren.

Dafür sieht das pädagogische Konzept der Gedenkstätte vor, dass sich die Schüler die Informationen der einzelnen Stationen im Lager gegenseitig mitteilen. So konnten die Jugendlichen bei Stationen wie „Lagertor“, „Arrestbunker“, „Krematorium“, „Aschengrube“, „Galgen“, „Gaskammer“, „Medizinische Experimente“, „Arbeitskommando“ u.a. sehr intensiv erfahren, wie der Alltag und die schrecklichen Todesumstände der Gefangenen gewesen sind.

Vor der NS-Zeit war der 60 km von Straßburg entfernte Ort für seine Skipisten und schönen Natur bekannt. Den roten Granit in der nahegelegenen Steingrube, der für Bauvorhaben im 3. Reich eine Rolle spielen sollte, mussten die Deportierten abbauen. Die Baracken und die Befestigungsanlage mussten die Häftlinge selbst errichten. Der größte Anteil der Deportierten machten die politischen aus, welche in der französischen „Résistance“ (Wiederstand) aktiv waren. Im Hauptlager Struthof mit seinen 70 Nebenlagern mussten 22.000 von 52.000 Häftlingen ihr Leben lassen. Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und gedachten der vielen Toten, die auf grausamste Weise sterben mussten. Die Stimmung unter den Jugendlichen war sehr nachdenklich. Wenn man sie fragte, waren alle sehr dankbar für die Erfahrung, jetzt könnten sie sich viel besser etwas darunter vorstellen als vorher.

Klasse 9c auf dem Weg zur etwas abseits gelegenen Gaskammer.

Text und Bilder: S. Ludwig