Auf die Plätze - in die Nase - fertig - los

Diese Szenen hat man sich vor einem Jahr noch nicht vorstellen können: Nach und nach betreten die KollegInnen der Karl-Friedrich-Schimper Gemeinschaftsschule das ehemalige Schülercafe, das derzeit zur Ausgabestelle der Corona-Testkits umfunktioniert wurde.

Die Sekretärinnen der Schule Sabine Zahn und Claudia Hoffmann bereiten jeden Tag die neuen Boxen für jede Schülergruppen vor, zählen die benötigten Tests ab, teilen Listen aus und sammeln die Rückmeldebögen wieder ein. „Ohne die hervorragende Unterstützung und Organisation des Leiters des Schwetzinger Ordnungsamtes Pascal Seidel wäre die Testungen der KSF schwierig umzusetzen und kaum möglich“, berichtet hierzu der stellvertretende Schulleiter der KFS Dirk Marschall.

Die LehrerInnen selbst testen sich bereits vorher, melden dann vor dem Unterricht dem Sekretariat ihre Einsatzbereitschaft und gehen dann negativ getestet aber gut gelaunt in ihre Klassenzimmer. „Ich freue mich, endlich mal wieder meine Schüler zu sehen“, so Jan Kästel auf dem Weg in die Klasse. Hier sitzen bereits alle Schüler in großen Abständen und geöffneten Fenstern beisammen, erleichtert wieder in der Schule sein zu können, aber angespannt angesichts des bevorstehenden Tests. „Ich war anfangs etwas nervös. Man hat schon ein bisschen Angst, dass der Test etwas anzeigen könnte. Aber die Durchführung war ganz einfach und der Test negativ“, berichtet die Neuntklässlerin Carla Poppa.

Mit viel pädagogischen Geschick haben die Lehrer die Gruppen für den Wechselunterricht gebildet. „Die Situation ist schon heikel genug und viele Schüler kommen verunsichert in die Schule. Deswegen war es uns wichtig, dass sie in einer Gruppe mit ihren Freunden unterrichtet werden. Die haben sie in den letzten Monaten sehr vermisst.“

Wie lange das gut geht, weiß keiner. Die steigenden Inszidenzwerte machen eine längerfristige Planung sehr schwierig. „Wir haben gelernt, agil und flexibel in unserer Planung zu sein“, berichtet Schulleiterin Nicole Winkler, die zusammen mit ihrem Team seit einem Jahr schon viele neue Pläne entwickelt hat. In dieser ungewissen Zeit heißt es für die LehrerInnen neben den Unterrichtsfächern auch immer wieder, Gesprächsangebote zu bieten, auf Hygienemaßnahmen hinzuweisen, aufzuklären und Zuversicht zu spenden. „Die Beziehungsarbeit rückt im letzten Jahr zunehmend in den Fokus“, fasst die Lehrerin Birgit Zachert zusammen. „Die Kinder brauchen Struktur, Orientierung und ein offenes Ohr.“ Egal wie lange der Präsenzunterricht möglich ist, die KFS wird weiter für sie da sein.

Text und Bilder: R.Bertram